CURRENT PROJECT
Digitale.Wahrheiten
Workshops zu Verschwörungstheorien und Falschinformationen für Eltern und Lehrkräfte
Wir bieten Eltern und Lehrkräften Workshops zum Umgang mit Falschinformationen und verschwörungstheoretische Narrativen an, damit sie sich aktiv in eine digitale Zivilgesellschaft einbringen können.
Timeframe: 2023 - 2024
Bedingt durch die Corona-Pandemie, den Krieg in der Ukraine, wirtschaftliche Krisen oder den fortschreitenden Klimawandel befinden wir uns in einer gesellschaftlichen Polykrise, die nicht nur bei Jugendlichen, sondern auch bei Erwachsenen Unsicherheiten hervorruft. Dies verstärkt die Vulnerabilität für Falschinformationen und Verschwörungstheorien. Verschwörungstheorien bieten durch die Vermittlung vereinfachter Weltbilder Orientierung und Sicherheit und verfügen über ein hohes Identifikationspotential. Zusätzlich hat die Verbreitung von Verschwörungstheorien und Falschinformationen durch das Internet und soziale Medien stark zugenommen. Ein Debunking von Verschwörungstheorien hat sich als außerordentlich schwierig herausgestellt. Prävention ist daher entscheidend.
Eltern, Lehrkräfte und Multiplikator*innen sind Wissens- und Kompetenzvermittler und gerade für Jugendliche in Krisenzeiten eine wichtige Informationsquelle. Wenn Eltern und Erziehende selbst über Wissen und Kompetenzen zu Phänomenen wie Falschinformation und Verschwörungstheorien verfügen, können sie Kinder und Jugendliche von Anfang an bei einem souveränen Medienumgang begleiten, damit sie selbstbestimmt und sicher digital teilhaben können.
Unser Projekt „Digitale.Wahrheiten“ entwickelt ein Workshop-Format, das Erwachsene in die Lage versetzt, Muster von verschwörungstheoretischen Narrativen und die dahinterstehenden Netzwerke zu erkennen, die Desinformation und Misstrauen in Regierungssysteme nähren und Demokratien untergraben. „Digitale.Wahrheiten“ verfolgt dabei einen transgenerationalen Ansatz, bei dem junge Erwachsene als Teamer*innen für die Workshops ausgebildet werden. So kann ein Austausch mit den teilnehmenden Eltern und Lehrkräften über die Erfahrungen von Jugendlichen im Netz und den Sozialen Medien stattfinden.
Sie haben Fragen zu unserer Arbeit oder möchten an einem Workshop teilnehmen? Treten Sie direkt mit uns email hidden; JavaScript is required in Kontakt.
Hintergrund
Erwachsene sind in der verantwortlichen Rolle als Multiplikator*innen im Bildungsbereich (pädagogisches Fachpersonal) oder als Eltern mit den berechtigten Erwartungen konfrontiert, Sachverhalte – vor allem in Krisenzeiten – einzuordnen und Orientierung zu bieten. Für einen erheblichen Teil Erwachsener stellt es eine Herausforderung dar, Falschinformationen im Netz gezielt zu erkennen. Zudem verbreiten sich Zweifel an der Unabhängigkeit der Presse.
Es gilt, Erwachsene in ihrer Resilienz gegenüber Verschwörungstheorien und Falschinformationen zu stärken und sie für die Risiken, die von Verschwörungstheorien auf Gesellschaften, Demokratien und die Privatsphäre ausgehen, zu sensibilisieren. So können sie Jugendliche in ihrem Alltag und in der Einordnung von medial erfahrbaren Inhalten begleiten und sich der Handlungsschritte für ein friedliches demokratisches Zusammenleben bewusstwerden.
Ansatz
Auf einer wissenschaftlich und pädagogisch-didaktisch reflektierten Grundlage entwickelt „Digitale.Wahrheiten“ ein Workshop-Format zu Falschinformation und Verschwörungstheorien für Erwachsene – insbesondere für Eltern und Lehrkräfte. Es wird sowohl für die Umsetzung in Präsenz als auch im digitalen Raum geeignet sein.
Das Format spricht drei Themen an, indem es:
- Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen Motive und Bedürfnisse aufarbeitet, die Verschwörungstheorien adressieren,
- Wissen und Kompetenzen zur Identifikation und Dekonstruktion von verschwörungstheoretischen Narrativen und Falschinformationen vermittelt und
- Einen Raum für einen generationsübergreifenden Austausch über antidemokratische Phänomene im Netz ermöglicht.
Die einzelnen Themen werden modular aufgebaut und beinhalten innovative Lernmaterialien. Eine interaktive Gestaltung ermöglicht eine anregende Vermittlung von Wissen und Kompetenzen im Umgang mit Falschinformationen und Verschwörungstheorien. Das sozio-emotionale Lernen wird angeregt und die Resilienz sowie Ambiguitätstoleranz der Workshopteilnehmer*innen gestärkt.
Junge Erwachsene werden für die Durchführung der Workshops geschult. Der transgenerationale Ansatz bietet ein innovatives Austauschformat, welches zum gemeinsamen Lernen und einem Perspektivwechsel anregt. Darüber hinaus werden die Workshop-Formate zielgruppenadäquat und bedürfnisorientiert gestaltet.
Ziele und Ergebnisse
Bis Projektende 2024 werden 50 Workshops in ganz Deutschland durchgeführt und mindestens 800 Eltern und 200 Lehrkräfte erreicht. Lehrkräfte erhalten bundesweit Fortbildungen, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten und leicht zugänglich sind. 20 junge Erwachsene werden als Teamer*innen für die Workshops geschult.
Die Workshop-Materialien werden für pädagogisches Fachpersonal zum kostenlosen Download zur Verfügung stehen.
Begleitet wird das Projekt von einer Social-Media-Kampagne.
Schlüsselakteur*innen
Eltern aus unterschiedlichen Bildungskontexten und Lehrkräfte aus allen Fachrichtungen und Schultypen sowie pädagogisches Fachpersonal können an den Workshops teilnehmen.
Junge Erwachsene werden als Teamer*innen zur Durchführung der Workshops ausgebildet.
Förderer
Das Projekt „Digitale.Wahrheiten“ wird im Zeitraum von März 2023 – Dezember 2024 im Rahmen von „Demokratie leben!“ aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Im Jahr 2023 wird das Projekt zusätzlich von Humanity in Action gefördert.
Project lead
Nicole Rieber
Head of Unit
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Team members
Sabine Ulmer
Laura Steinacher
Media contact
Florian Lüdtke
Media and Communications Manager
+49 (0) 177 7052758
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